Berufsunfähigkeit: 87% der Deutschen denken realitätsfremd !

Übermut tut selten gut oder ist es einfach nur die eigene Selbst-Überschätzung? Es sind nur 13 Prozent der Berufstätigen in Deutschland die das Risiko einer persönlichen Berufsunfähigkeit wirklich ernst nehmen. Richtig ist aber, dass jeder fünfte Arbeitnehmer heute vorzeitig aus dem Arbeitsleben wegen gesundheitlichen Einschränkungen ausscheidet (Reality-Check der Continentale, ist eine Einschätzungen der Bevölkerung anhand einer repräsentativen Umfrage).

Das Risiko berufsunfähig zu werden wird stark unterschätzt.


Das Ergebnis der Studie sei “erschreckend”, so die Continentale. So wüssten beispielsweise lediglich 27 Prozent der 936 von TNS Infratest Befragten, dass psychische Erkrankungen mittlerweile die Hauptursache für Berufsunfähigkeit sind. Und dies seien bei Weitem nicht die einzigen Wissenslücken rund um das existenzielle Risiko.
B-BU ursachen
Falsche Informationen und unterschätze Risiken sind dafür verantwortlich, dass 75 Prozent der Deutschen unzureichend oder überhaupt nicht versichert sind. Der Irrglauben zeigt, dass 65 Prozent die Unfallversicherung mit der Berufsunfähigkeitsversicherung gleich stellen, oder 68 Prozent sind der Meinung das mit einfachen „Sparen“ auch eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit ausreichend ist bzw. 64 Prozent lieber mit den Erwerb einer Immobilie sich in Sicherheit wiegen. Wer kann jedoch z.B. eine vermietete Eigentumswohnung ohne Kredit erwerben, wahrscheinlich nur die Wenigstens.

Vorsorgeprodukte wie Lebensversicherungen, Immobilien oder andere Sparanlagen sind kein Ersatz für die Absicherung der Berufsunfähigkeit. Eine weitere Ablehnung könnten die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung sein. Viele glauben mit 25 bis 35 Euro sich gut absichern zu können, aber auch das ist falsch. Die Prämie ist abhängig vom Alter, seinem Beruf und Gesundheitszustand, der Laufzeit und versicherten Rente. Renten unter 1.000 Euro sollten nicht vereinbart werden. Bei zu kleinen Renten besteht das Risiko, dass die Renten nach ca. 84 Wochen mit der Grundsicherung verrechnet werden und dann hat man nichts mehr von der privaten Absicherung.

Selbst wenn man zwischen 60 Euro bis 120 Euro im Monat für 1.000 Euro mtl. BU-Rente investiert, ist es im Vergleich zu anderen versicherten Risiken ein sehr kleiner Beitrag. Wer beispielsweise ein Bruttoverdienst von 2.000 Euro hat (Netto 1.200 Euro), so ist der Wert seiner Arbeitskraft ohne einer Einkommenserhöhung nach 35 Jahren = 840.000 Euro !

Die Einstellung des Verhältnisses der Absicherung zwischen existenzsichernde Werte oder Konsuminvestitionen ist katastrophal. Beispiel: Für ein Auto im Wert von 25.000 Euro wird nicht selten eine Vollkasko abgeschlossen von durchschnittlich 50 Euro im Monat, das entspricht jährlich 2,4% des Kfz-Wertes. Ein Arbeitskraftwert von 840.000 Euro für mtl. 100 Euro sind 0,142 % jährlich! Der Unterschied der Wertvorstellung ist nicht nur die prozentuale Investition, sondern auch die die Werthaltigkeit. Die Basis um ein Auto überhaupt zu erwerben, zu halten und auch versichern zu können kann nur aus der eignen Arbeitskraft erbracht werden, es sei denn man bekommt alles geschenkt.

Die Wertvorstellung, das der eigenen Arbeitskraft mal die Luft ausgeht sind einfach nicht vorhanden. Eine gesetzliche Absicherung wurde 2001 abgeschafft. Die einzige Alternative zur privaten Absicherung ist nur die Sozialhilfe, soweit kein eigenes Vermögen vorhanden ist.

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